Steiermark
Steiermark: Die weisse, frische Welle
Ausgerechnet das südlichste Anbaugebiet Österreichs überrascht mit seinen erfrischenden Weissweinen. Sauvignon Blanc, Welschriesling und Chardonnay (der hier Morillon genannt wird) überzeugen mit eigenem Profil. Seit die Grenze zu Slowenien (ehemals verlief hier in gemässigter Form der Eiserne Vorhang) offen ist, hat sich hier eine grenzübergreifend dynamische Weinkultur entwickelt. Fast scheint es, als finde man in den Weinen die Beschwingtheit der Hügellandschaft wieder, in der sie reifen.
Weissweine aus Steiermark
Die Sorte Sauvignon Blanc liegt weltweit im Trend. Generell betrachtet lassen sich heute drei verschiedene Geschmackstypen ausmachen. In Sancerre entstehen noch immer geradlinig, mineralische Weine, in der Neuen Welt eher auf intensive Primärfrucht getrimmte Gewächse mit «Sweet & Sour»-Touch. Die Steiermark liegt irgendwie dazwischen. Die besten Crus überzeugen mit einer Kombination von Frische, Schmelz und Komplexität, die sie einzigartig macht.
Ein Weisswein-Land
Die Steiermark verfügt über eine Rebfläche von rund 4‘300 Hektar, unterteilt in die Gebiete Südsteiermark (2‘340 Hektar), Südoststeiermark (1‘400 Hektar) und Weststeiermark (500 Hektar). Die weissen Sorten geben mit einem Anteil von 76 Prozent ganz klar den Ton an. Obwohl der Welschriesling mit 790 Hektar die dominierende Sorte ist, wird das Image der Region heute vom Sauvignon Blanc bestimmt, der auf 520 Hektar wächst. Wichtig sind auch Weissburgunder (510 Hektar) und Chardonnay (330 Hektar).
Jedes der drei Weinbaugebiete hat seine Spezialität: In der Südsteiermark ist es der Sauvignon Blanc, in der Südoststeiermark der aromatische Traminer und die Weststeiermark ist die Heimat des Blauen Wildbacher, aus welcher der überaus knackige, roséfarbene Schilcher hergestellt wird.
Mediterran geprägtes Klima
In der ganzen Steiermark wachsen die Reben in einem gemässigten Mittelmeerklima. Die Bodenverhältnisse sind vielfältig: In der Südsteiermark, wo bis in eine Höhe von 564 Meter über Meer Weinbau betrieben wird, dominieren schottrige Böden mit teilweise hohem Sandanteil. Dagegen wurzeln die Reben in der Südoststeiermark, wo häufig Steillagen zu finden sind, in rötlich gefärbten Vulkanböden mit hohem Eisenanteil, aber auch in Terroirs mit viel Sand, Schiefer oder Mergel. In der Weststeiermark herrscht Urgestein mit Schiefer und Gneis vor.