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Genf

Genf: Vielfalt auf hohem Niveau

Sie ist bekannt als UNO-City, Uhrenstadt und Finanzmetropole. Doch immer mehr wird Genf auch als Weinregion wahrgenommen. Genf war der erste Kanton der Schweiz, der eine Ursprungsbezeichnung (AOC) eingeführt hat. Das war 1988. Seit damals hat sich im südwestlichsten Zipfel der Schweiz schon fast Revolutionäres ereignet. Mit erfrischenden Schaumweinen, aromatischen Sauvignon Blancs, komplexen Cuvées aus Bordeaux-Sorten und vielen anderen Spezialitäten zeigen die Genfer Winzer, was in ihrem Terroir steckt.

Weissweine aus Genf

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Rotweine aus Genf

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Süssweine aus Genf

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Als 1986 ein mutiger Winzer nach minuziösen Abklärungen begann, Cabernet Sauvignon bei Satigny anzupflanzen, tat sich kurioses im Kanton Genf. So tauchte nämlich die Polizei im besagten Weinberg auf und drohte dem Winzer, sie würden diese Cabernet-Stöcke wieder ausreissen, wenn er dies nicht selber täte. Heute ist der Cabernet Sauvignon eine hoch geachtete Sorte in Genf und bringt hier gut strukturierte, ausgewogene Weine nach französischem Vorbild hervor. Schon 1983, also drei Jahren vor dem Cabernet-Skandal hatten die Gebrüder Hutin einige Sauvignon Blanc-Stöcke aus Sancerre nach Genf mitgebracht und angepflanzt. Der Wein überraschte von Beginn weg mit frischer Stachelbeeren- und Cassis-Frucht und seiner knackigen Art und begründete damit den Sauvignon-Blanc- Boom in der Schweiz der bis heute anhält. Solche Pioniertaten haben den Genfer Winzer das Image von innovativen Wegbereitern beschert.

Erfrischender Gamay

Aber auch alteingesessene Sorten bringen heute höchst interessante Weine hervor. Ein Paradebeispiel dafür ist der Gamay. Vor allem Gamay-Selektionen von alten Reben können es durchaus mit prestigeträchtigen Beaujolais-Crus aufnehmen. Der Gamay spielt auch eine Hauptrolle in dem von den Genfer Winzer gemeinsam lancierten „L’Esprit de Genève“ der heute von annähernd 30 Winzern nach klaren Vorgaben gekeltert wird. Durch das Zusammenspiel von Gamay (mindestens 50 Prozent) mit anderen Sorten entstehen Weine, die Frische und Komplexität in spielerischer Leichtigkeit in sich vereinen. Genf gehört zu den wenigen Kantonen, die eine qualitätsbezogene Ursprungsbezeichnung (AOC) etabliert haben. So dürfen etwa für einen 1er Cru aus der Sorte Chasselas nicht mehr als 7000 Liter pro Hektar gekeltert werden.

Eine junge Generation ist am Werk

Es waren zuerst die Römer und danach die Herzöge aus dem Burgund, die den Weinbau in Genf vorangetrieben haben. Mit einer Rebfläche von rund 1300 Hektar ist Genf heute der drittgrösste Weinbaukanton in der Schweiz. Die Weinregion unterteilt sich in drei Sub-Regionen. In der sogenannten Rive Droite mit Satigny, der flächenmässig grössten Weingaugemeinde in der ganzen Schweiz, dominieren Gletschermoränen-Böden. Zwischen den Flüssen Arve und Rhône erstreckt sich das fruchtbare flache Land bis zur französischen Grenze. Hier wechseln sich Viehhaltung, Gemüse- und Weinanbau ab. Auf den mehrheitlich kies- und kalkhaltigen Böden sind in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Spitzenweinen entstanden. Auch in der sogenannten Rive Gauche (Hermance, Anières, usw.), also auf der französischen Seite des Sees, ist eine hochmotivierte Winzer-Generation am Werk, Auf mittelschweren Böden wachsen hier erstklassige Pinots und Chardonnays. Die jährliche Niederschlagsmenge von rund 850 Millimetern pro Jahr ist ideal um Wein anzubauen.

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