Piemont
Piemont: Trüffel, Nebbiolo und mehr
Die beschauliche Hügellandschaft der Langhe mit der Trüffelmetropole Alba als kulturellem Zentrum gehört zu den eindrücklichsten Wein-Kulturlandschaften überhaupt. Die enorme Aufmerksamkeit, welche die Nebbiolo-Crus aus Barbaresco und Barolo auf sich ziehen, lässt oft vergessen, dass das Piemont eine beeindruckende Weinvielfalt zu bieten hat. Etwa Dank Rotweinen aus anderen Sorten wie Barbera oder Dolcetto, dem verführerische Moscato d’Asti, aber auch Weissweinen aus Arneis oder Cortese.
Weissweine aus Piemont
Rotweine aus Piemont
Süssweine aus Piemont
Südweine aus Piemont
Spirituosen aus Piemont
Das Piemont wird oft mit dem Burgund verglichen, und das zu Recht. Hier wie dort sind es nicht prunkvolle Châteaux-Betriebe, welche die Weinkultur prägen, sondern noch immer bäuerlich geprägte Familien, die trotz dem Ruhm, den sie mit ihren Gewächsen einheimsen, direkt in den An- und Ausbau ihrer Weine involviert sind. Wie im Burgund auch, ist das Prestige eines Weines entscheidend von der Lage abhängig, in der er gewachsen ist. Zudem gibt es in beiden Regionen eine Küche, die perfekt auf die Weine abgestimmt ist. So munden Nebbiolo-Weine perfekt zu Trüffel-Gerichten oder Schmorbraten (Brasato).
Die Trauben für die überwiegend reinsortig ausgebauten Weine des Piemonts reifen in einem gemässigt kontinentalen Klima, welches von der Nähe zu den Alpen mitgeprägt wird. Nach kalten Wintern mit Schnee folgt oft ein regnerischer Frühling. Die Sommermonate jedoch, sind in der Regel warm und trocken. Insgesamt sind im Piemont rund 47‘000 Hektar mit Reben bestockt. Sie wurzeln mehrheitlich in Mergelböden mit unterschiedlich hohem Kalkgehalt.
Herb oder fruchtbetont?
Die beiden legendären Weinbauorte Barolo (310 Meter über Meer) und Barbaresco (274 Meter über Meer) liegen nur gerade 20 Kilometer voneinander entfernt. Dabei verfügt Barola mit aktuell 2000 Hektar über eine mehr als doppelt so grosse Rebfläche. Die Barbaresco-Weine gelten generell als eine Spur weniger kräftig als die Barolos, dafür zeigen sie sich weicher und eleganter. In beiden Regionen wurde in den letzten 20 Jahren intensiv über die Stilfrage diskutiert. Früher wurden die Weine nach bis zu zweimonatigen Maischenstandzeiten in grossen alten Fässern ausgebaut, was ungemein tanninherbe Weine ergab, die jahrelang reifen mussten, bis sie trinkbereit waren. In den 90er Jahren begannen viele Winzer damit, nach einer späteren Ernte mit mehr phenolischer Reife die Maischenstandzeiten drastisch zu verkürzen und die Weine danach in Barriques aus neuer Eiche zu vinifizieren, was einen völlig anderen, zugänglicheren und fruchtbetonteren Weintyp ergab. Heute suchen ambitionierte Winzer vermehrt nach dem goldenen Mittelweg.
Dolcetto und Barbera als Alternative
Stark verbessert hat sich in den letzten Jahren die Qualität der Barbera- und Dolcetto-Weine. Auch diese Weine neigen heute mehr zu moderner Fruchtfülle und zeigen weniger von der früheren Herbe. Mit diesen Eigenschaften sind sie preisgünstige Alternativen zu den teuren Gewächsen aus Barolo und Barbaresco. Der überaus fruchtbetonte und charmante Moscato d’Asti ist ein Erfolgswein schlechthin und vor allem bei jüngeren Geniessern überaus beliebt.