Raffort Gentil Blanc (Païen) 2019
AOC Valais (Chamoson), Didier Joris, 1500 ml
Traubensorte: | Heida |
Produzent: | Didier Joris |
Herkunft: | Schweiz / Wallis |
Andere Jahrgänge: |
Beschreibung
Der Walliser Spitzenwinzer, Querdenker und einer der Pioniere im biologischen Rebbau, Didier Joris, produziert in kleinen Mengen biologische Weine mit höchstem Qualitätsanspruch. Der Païen ist nichts anderes als der Savagnin Blanc, der im Oberwallis auch Heida genannt wird. Das Etikett stellt horizontal betrachtet die Walliser Bergwelt da, vertikal ist es Didiers Gesichtsprofil. Der komplexe und extraktreiche Weisswein duftet und schmeckt nach exotischen Früchten, Limette, frischer Birne, Aprikose, Quitte, Safran und etwas Curry. Hervorragender Begleiter als Aperitif, zu altem Gruyère, Hummer, Garnelen und Geflügel.
Angaben
Herkunft: | Schweiz / Wallis |
Traubensorte: | Heida |
Label: | Vegan |
Genussreife: | 1 bis 6 Jahre nach der Ernte |
Trinktemperatur: | 10 bis 12 °C |
Speiseempfehlung: | Knuspriges Poulet aus dem Ofen, Käseplatte, Riesencrevetten, Langusten vom Grill |
Vinifikation: | teilweise entrappt, lange Maischegärung, Gärung im Holzfass, sanfte Pressung |
Ernte: | Handlese, Strenge Selektion, in kleinen Kisten |
Ausbau: | in teils neuen und gebrauchten Barriques, langer Ausbau |
Abfüllung: | keine Filtration |
Volumen: | 14.0 % |
Hinweis: | Enthält Sulfite |
Didier Joris
Didier Joris ist ein Walliser Urgestein. Die Walliser Weingeschichte wäre ohne ihn undenkbar. Er wuchs in einer Bauernfamilie auf, die sich vorerst auf die Viehzucht konzentrierte. Noch heute schwärmt Didier von «seinen Königinnen», den Eringer Kampfkühen. Erst während der 1960er- und 1970er-Jahre begann die Familie Joris, Hänge zu terrassieren, um Reben zu pflanzen und Rebberge anzulegen.
Viel Fachwissen hatte die Familie zu dieser Zeit noch nicht, weswegen der junge Didier die Landwirtschaftsschule in Châteauneuf besuchte. Anschliessend absolvierte er ein Praktikum in Deutschland, wo er nicht nur Erfahrungen im Weinbau, sondern auch als Bäcker, Metzger und im Weinlabor sammeln konnte. Nach der Ausbildung in Changins begann er im Alter von 26 Jahren an der École d’Ingénieurs (Fachhochschule für Önologie, Weinbau und Obstbau) als Lehrbeauftragter und Forscher zu arbeiten. Dabei unterrichtete er Grössen wie Marie-Thérèse Chappaz, Jean-René Germanier, Denis Mercier oder weitere Talente wie Marie Bernard Gillioz.
1982 eröffnete er sein Labor in Chamoson, was für einige Unruhe in der Walliser Weinwelt sorgte. So waren die grossen Genossenschaften wie die Provins nicht happy darüber, dass er Selbstkelterer unterstützte. 1987 machte ihn der damalige VR-Präsident von Orsat in Martigny, der kein Geringerer war als der spätere Bundesrat Pascal Couchepin, zum technischen Direktor von Orsat. Neben seiner Tätigkeit in Changins betrieb er weiterhin sein Labor in Chamoson und hatte zudem zahlreiche Mandate als önologischer Berater inne. Er prägte diverse grosse Walliser Weine mit, war Urvater von grossen Assemblagen und sogar an der Gründung eines Weinguts in Cahors beteiligt. Er arbeitete rund um die Uhr – bis es zu viel wurde und der Bruch folgte.
Heida
Helvetischer Shooting-Star
Fragt man Weinmacher nach dem kommenden Star unter den Schweizer Rebsorten, erhält man meist diese Antwort: Heida. Die uralte weisse Traube stammt vermutlich aus Zeiten vor der Christianisierung, daher ihr Name. Im französischsprachigen Wallis kennt man sie auch als Païen, in Genf als Savagnin blanc und in Deutschland als Traminer. Ihren Ursprung hat sie im französischen Jura. Dort verarbeiten die Winzer sie zur sherryähnlichen Spezialität Vin jaune. Was macht diese Traube so besonders? In einer Zeit, in der viele Weisse immer austauschbarer werden, sind Heida-Weine echte Charaktertropfen. Sie duften nach Zitrus und exotischen Früchten, nach grüner Nuss und Honig und zeigen oft leicht rauchige Anklänge. Und: Sie altern ausserordentlich gut. Mit ihrem fülligen Körper und ihrer strukturgebenden Säure überstehen sie spielend 20 Jahre im Keller. Tipp: Ein reifes Exemplar zum Walliser Raclette vermag selbst eingefleischte Chasselas-Jünger zu bekehren.
Wallis
Wallis: Alpenweine mit Klasse
Weit über 20 Rebsorten haben im Wallis das Potential, um charaktervolle Weine hervor zu bringen. Sie wachsen zu einem beträchtlichen Teil in spektakulären Steillagen. Abgeschottet von mächtigen Gerbirgsketten haben im Wallis auch alte Gewächse wie Petite Arvine, Amigne oder Cornalin überlebt, die heute bei Weinliebhabern überaus begehrt sind. Zudem befinden sich im Wallis die mithin höchstgelegenen Rebberge in Europa. Gemeint sind die Heida-Rebstöcke, die in der Berggemeinde Visperterminen wurzeln.
Schweiz
Schweiz - das kleine Land der grossen Vielfalt
Die Schweiz ist bekannt für Banken, Uhren und Käse. Jedoch nicht unbedingt für Wein. Die Schweiz hat’s auch nicht erfunden; und ist sie auch nicht die Wiege des Weines, so war die Schweiz doch äusserst neugierig und offen. So gelangte die Weinkultur auf verschiedenen Wegen in die heutige Schweiz: von Marseille aus an den Genfersee und ins Unterwallis, aus dem Aostatal über den grossen Sankt Bernhard Pass ins übrige Wallis. Von der Rhône durch das Burgund über das Juragebirge an den Bodensee und aus der Lombardei ins Tessin und dann weiter ins Bündnerland.