Wallis
Wallis: Alpenweine mit Klasse
Weit über 20 Rebsorten haben im Wallis das Potential, um charaktervolle Weine hervor zu bringen. Sie wachsen zu einem beträchtlichen Teil in spektakulären Steillagen. Abgeschottet von mächtigen Gerbirgsketten haben im Wallis auch alte Gewächse wie Petite Arvine, Amigne oder Cornalin überlebt, die heute bei Weinliebhabern überaus begehrt sind. Zudem befinden sich im Wallis die mithin höchstgelegenen Rebberge in Europa. Gemeint sind die Heida-Rebstöcke, die in der Berggemeinde Visperterminen wurzeln.
Weissweine aus Wallis
Roséweine aus Wallis
Rotweine aus Wallis
Süssweine aus Wallis
Die Bauern mussten im Wallis schon immer erfinderisch sein, um Obst und Wein anbauen zu können. Schon im Spätmittelalter legten sie ein höchst komplexes Netz von sogenannten Suonen an. Das sind Bewässerungskanäle, die das Wasser von den Wildbächen in den Bergen über viele Kilometer zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen in den Talflanken bringen. Ohne das Bergwasser hätte sich das regenarme Tal kaum zum wichtigsten Weinbaugebiet der Schweiz entwickeln können. Noch heute ist das Wallis mit einer Rebfläche von 5100 Hektar unangefochten der grösste Weinbaukanton der Schweiz.
Spezialitäten auf dem Vormarsch
Wie in anderen Weinregionen auch, war eine existenzielle Krise der Auslöser für den Qualitätsboom. 1983 führte eine Grossernte zu einem dramatischen Preiseinbruch. Von da an wurden die Weichen auf Qualität gestellt. Dominierten vor 30 Jahren noch Chasselas, Gamay und Pinot Noir den Rebesortenspiegel mit einem Anteil von weit über 90 Prozent, so sind es heute die Spezialitäten, die das Image des Wallis prägen. Eine Sonderstellung spielt dabei der Syrah, mit dem sich das Wallis als Teil jener Rhône-Weinkultur definiert, zu der in Frankreich auch bekannte Regionen wie Hermitage oder Côte Rôtie gehören.
Vom Gletscher geprägt
Die Alpenfaltung und der Rhônegletscher haben im Wallis ein sehr komplexes Weinbau-Terroir geformt. Moränen- und Schieferböden herrschen vor, allerdings findet man im oberen Teil des Tales mehr aktiven Kalk, während im unteren Wallis der Granit vorherrscht. Bei den Zuflüssen zur Rhône herrscht Kies vor. Das Klima gilt als vergleichsweise warm und niederschlagsarm. (600 bis 800 Millimeter Regen pro Jahr und Quadratmeter). In den Steillagen werden die Rebterrassen von Trockenmauern mit einer Gesamtlänge von über 3000 Kilometern gehalten, manche dieser Mauern sind bis zu 30 Meter hoch.
Jedes Dorf hat seine Spezialität
Verschiedene Walliser Weinbaugemeinden gelten als qualitative Hochburgen für eine ganz bestimmte Sorte. So konnte sich Salgesch mit dem Pinot Noir profilieren, Vétroz gilt als die Heimat der Amigne, in Fully reifen hervorragende Petite Arvine-Weine und Chamoson spielt der Sylvaner (Johannisberg) seine Klasse aus. Aber auch französische Sorten wie Marsanne, Merlot oder Cabernet Sauvignon bringen heute in bevorzugten Lagen beeindruckende Weine hervor.