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Lalande-de-Pomerol

Lalande-de-Pomerol: Hochburg des Merlot

Noch vor 50 Jahren war das Weingebiet Lalande-de-Pomerol kaum bekannt. Nur wenige Weinreisende verirrten sich in diesen stillen, ausgesprochen ländlich wirkenden Winkel von Bordeaux. Das änderte sich mit dem märchenhaften Aufstieg der benachbarten Appellation Pomerol, in deren Schlepptau auch die Weine von Lalande-de-Pomerol mehr Interesse finden. Zu Recht: Denn die auf der Sorte Merlot basierenden Assemblagen vereinen Kraft und Frucht auf vorbildliche Weise.

Zwar geht der Weinbau in Lalande-de-Pomerol auf die gallo-romanische Zeit zurück, doch erst ab dem 12. Jahrhundert erlangte er hier eine grössere Bedeutung, als das Gebiet durch die Heirat von Eleonore von Aquitanien mit Heinrich Plantagenet zur englischen Krone kam. Der Fluss Barbanne, der heute die Appellationen Lalande de Pomerol und Pomerol trennte, bildete damals die Grenze zwischen dem englisch regierten Aquitanien und dem Französischen Reich. Es waren in der Folge vor allem die Johanniter, welche die Region entwickelten. Sie bauten in Lalande de Pomerol eine mächtige Burg. Auch die Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert wurde von den Johannitern errichtet. Ihre Bemühungen zielten darauf ab, den Pilgerweg nach Santiago de Compostela sicherer und attraktiver zu gestalten. Auch der damals angebaute Wein, wurde neben dem Eigenverbrauch vor allem zur Versorgung der Pilger angebaut.

Der Merlot gibt den Ton an

Heute bewirtschaften hier annähernd 200 Châteaux eine Rebfläche von 1‘200 Hektar. Die Bodenverhältnisse sind mit jenen im benachbarten Pomerol vergleichbar. Es dominiert Lehm mit unterschiedlichen Anteilen von Kieselgestein und Sand. Die besten Lagen befinden sich beim Winzerdorf Néac, dass sich nahe der Grenze zu Pomerol befindet. Auf einem leicht erhöhten Plateau gelegen ist hier der Kiesanteil höher, was die Entwässerung begünstigt.

In Lalande-de-Pomerol gibt in den Assemblagen ganz klar der Merlot den Ton an. Ergänzt wird er vor allem mit Cabernet Franc, sowie Cabernet Sauvignon und Merlot. Es darf höchstens 42 Hektoliter Wein pro Hektar produziert werden.

Lalande-de-Pomerol galt jahrzehntelang als verschlafenes Nest im Hinterland von Bordeaux. Seit die Region durch den Rummel um Güter wie Pétrus, La Conseillante oder Lafleur im benachbarten Pomerol international Furore gemacht hat, stossen auch die Weine von Lalande-de-Pomerol international auf viel grösseres Interesse. Zu Recht, denn das Verhältnis der Crus in Bezug auf Qualität und Preis ist hervorragend.

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