Dogaia 2021
DOC Ticino, Brivio, 750 ml
Traubensorte: | Gamaret, Merlot |
Produzent: | Brivio / Gialdi |
Herkunft: | Schweiz / Tessin / Sottoceneri |
Beschreibung
Hier steht die Würzigkeit klar im Vordergrund, sowohl in der Nase wie auch am Gaumen: Eukalyptus, Pfeffer, Paprika, Bitterschokolade und Mokka sind nebst Noten von Bergamotte, Dörrfrüchten und schwarzer Kirsche die vorherrschenden Düfte und Geschmacksnoten. Belegende Gerbstoffe am Gaumen und die saftige Säure geben dem Wein eine kraftvolle Struktur. Sein Abgang präsentiert sich in schöner Länge.
Angaben
Herkunft: | Schweiz / Tessin / Sottoceneri |
Traubensorte: | Gamaret, Merlot |
Label: | Vegan |
Genussreife: | 2 bis 10 Jahre nach der Ernte |
Trinktemperatur: | 16 bis 18 °C |
Speiseempfehlung: | Lammgigot aus dem Ofen, Rehrücken aus dem Ofen, Bistecca fiorentina, T-Bone-Steak, Wildspezialitäten, Wildschweinentrecôte mit Spätzli, Währschafte Eintöpfe mit Hülsenfrüchten |
Vinifikation: | kurze Maischegärung, Gärung im Stahltank |
Ausbau: | in teils neuen und gebrauchten Barriques, langer Ausbau |
Abfüllung: | keine Filtration |
Ausbaudauer: | 14 Monate |
Volumen: | 14.0 % |
Hinweis: | Enthält Sulfite |
Brivio / Gialdi
Für die meisten Weinliebhaber und Weinliebhaberinnen in der Schweiz ist er kein Unbekannter: Guido Brivio. Im Ausland hingegen ist er erst nach langen Jahren unter Weinkennern und Weinprofis in New York oder London sozusagen zum Geheimtipp aus einer winzig kleinen, unbekannten Ecke der grossen internationalen Weinwelt geworden.
Obwohl Guidos Grossvater Weinhändler war, wuchs er nicht in dieser Branche oder gar auf einem Weingut auf. Zuhause waren nicht Trauben das Thema, sondern die Artischocken! Die Mutter und der Onkel hatten nämlich zusammen die Produktionsrechte für Cynar in der Schweiz. Der junge Guido entschloss sich erst nach einem Wirtschaftsstudium in London, eine Ausbildung in Önologie in Bordeaux zu absolvieren. Seine Mutter freute es, sah sie doch die Fortführung einer gewissen Familientradition gesichert. Es folgte auch ein Aufenthalt in Kalifornien, im Sonoma Valley, wo er mit der unbekümmerten und experimentierfreudigen Arbeitsweise der amerikanischen Weinproduzenten Bekanntschaft machte.
Merlot
Everybody’s darling
Der Merlot ist das charmanteste Mitglied der Bordeaux-Familie. Er brilliert mit satter Farbe, duftiger Fülle, samtigen Gerbstoffen und süsser, pflaumiger Frucht. Selbst dem Winzer macht er’s leicht, denn auch in kühlen Jahren reift er problemlos aus. Dies im Gegensatz zum strengeren Cabernet Sauvignon, welchen er als Assemblagepartner ergänzt. Seine guten Eigenschaften haben den Merlot über die Grenzen hinaus berühmt gemacht. Er ist mit über 100‘000 Hektar die meistgepflanzte Traube Frankreichs. Grosse Flächen belegt er auch in Kalifornien, Italien, Australien und neuerdings in Osteuropa. Sein einziger Haken: Reinsortig gerät Merlot nur selten gross. Mit seinem Charme geht häufig ein Mangel an Substanz einher. Nur die besten Exemplare gewinnen mit der Reife. Sie entwickeln dann komplexe Noten von Leder und Trüffel. Das gelingt unter anderem den Spitzengewächsen der Bordeaux-Appellation Pomerol und des Tessins.
Gamaret
Mytsteriös; obwohl bis auf’s Kernenmark getestet
Diese rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Pflanzenbau (Agroscope ACW Changins) in Pully. André Jaquinet und Dominique Maigre kreuzten im Jahre 1970 die Sorten Gamay und Reichensteiner. Einige Jahre später, 1991 um genau zu sein, erhielt die Sorte den Eintrag in die Schweizer Sortenliste. Gamaret wurde auf 120 Parzellen getestet, insgesamt wurden rund 4 Hektar auf allen wichtigten Bodenarten angepflanzt. Zwischenzeitlich sind diese über das ganze Kantonsgebiet verstreut.
Der gekelterte Wein präsentiert sich gerne etwas mysteriös. Oftmals tiefdunkel mit violetten Reflexen. Im Aroma würzig und gut strukturiert. Gamaret kann man ohne schlechtes Gewissen im Keller vergessen, ist er doch sehr langlebig und macht auch im Alter noch Freude.
Tessin
Tessin: Das Merlot-«Mekka» der Schweiz
Schon vor 2000 Jahren, also zur Zeit der Römer, soll im Tessin Weinbau betrieben worden sein. Doch das Fundament zum heutigen Weinbau wurde erst vor etwas mehr als 100 Jahren, genauer gesagt im Jahr 1907 gelegt. Denn damals wurden bei Castelrotto im Malcantone die ersten Merlot-Stöcke gepflanzt. Seither hat die Sorte hier einen eigentlichen Siegeszug erlebt. Im Barrique ausgebaut Top-Selektionen können sich heute durchaus mit Gewächsen aus den Bordeaux-Regionen Saint-Émilion oder Pomerol messen.
Schweiz
Schweiz - das kleine Land der grossen Vielfalt
Die Schweiz ist bekannt für Banken, Uhren und Käse. Jedoch nicht unbedingt für Wein. Die Schweiz hat’s auch nicht erfunden; und ist sie auch nicht die Wiege des Weines, so war die Schweiz doch äusserst neugierig und offen. So gelangte die Weinkultur auf verschiedenen Wegen in die heutige Schweiz: von Marseille aus an den Genfersee und ins Unterwallis, aus dem Aostatal über den grossen Sankt Bernhard Pass ins übrige Wallis. Von der Rhône durch das Burgund über das Juragebirge an den Bodensee und aus der Lombardei ins Tessin und dann weiter ins Bündnerland.