Côte Chalonnaise
Côte Chalonnaise: Ehrliche Crus mit Charakter
Die Côte Chalonnaise befindet sich westlich der Stadt Chalon-sur-Saône und schliesst in südlicher Richtung an die Côte de Beaune an. Schon fern der prestigeträchtigen Top-Lagen entstehen hier Chardonnays und Pinots, die zwar nicht die Fülle und Komplexität der Spitzenweine aus Beaune aufweisen, aber trotzdem beste burgundische Eigenschaften verkörpern. Es sind ehrliche Weine, die mit ihren Ecken und Kanten als ideale Essensbegleiter gelten. Eine besondere Spezialität dieser Gegend sind die erfrischenden Crémant de Bourgogne.
Weissweine aus Côte Chalonnaise
Rotweine aus Côte Chalonnaise
Südlich der Stadt Chagny verliert das Burgund sein überaus klares topografisches Profil. Die Kalksteinhänge, auf denen Wein angebaut wird, befinden sich inmitten von fruchtbarem Landwirtschaftsland mit Obstgärten und Weiden. Dieser Abwechslungsreichtum verleiht diesem Gebiet einen besonderen Charme. Auf der rund 2‘500 Hektar umfassenden Rebfläche dominiert der Rotwein, vor allem Pinot Noir mit einem Anteil von fast 75 Prozent. Trotzdem entstehen im Gebiet auch eigenständige Weissweine, vorwiegend aus der Chardonnay-Traube, teilweise aber auch aus den Sorten Aligoté und Pinot Blanc. In der Côte Chalonnaise gibt es zwar keine Grand Crus, allerdings eine ganze Reihe von Prmiers Crus mit durchaus gutem Ruf.
Fünf Gemeinde-Appellationen
Von den 44 Dörfern, in denen hier Wein angebaut wird, geniessen die fünf Gemeinden Bouzeron, Rully, Mercurey, Givry und Montagny, welche über eine eigene kommunale Appellation verfügen, über ein besonderes Renommee. Im kleinen Dorf Bouzeron im Norden des Anbaugebietes wird in Hanglagen mit hohem Kalkanteil die Sorte Aligoté angebaut, die seit einigen Jahren erstaunlich finessenreiche Weine ergibt. Auch das angrenzende Rully gilt als Weisswein-Hochburg, vor allem der Chardonnay zeigt hier seine sortentypische Finesse. Auf den braunen Kalkböden von Givry und Mercurey im Zentrum des Anbaugebietes spielt ganz klar der Pinot Noir wieder die Hauptrolle. Vor allem die Premiers Crus sind Garanten für solide Gewächse mit robustem Gerbstoff und einer belebenden Säure. In Montagny, der südlichsten Dorf-Appellation der Côte Chalonnaise übernimmt dann wieder der Chardonnay das Zepter. Die Weine von hier zeigen schon die Finesse der Weine aus dem angrenzenden Mâcon.
Land der Crémant-Schaumweine
Der Weinbau in der Côte Chalonnaise geht auf die Zeit der Römer zurück. Der Hafen von Chalone-sur-Saône hat von jeher eine grosse Bedeutung für den Handel mit Burgundergewächsen. So wurden in diesem Abschnitt des Flusses Saône bei Ausgrabungen hunderte von Amphoren gefunden. Als besonderer Botschafter der Weine aus der Côte Chalonnaise gilt König Heinrich IV. (1533 – 1610), der mit besonderer Vorliebe rote Crus aus Givry genossen haben soll. Eine wachsende Bedeutung kommt heute den die hier produzierten Schaumweine (Crémant de Bourgogne) zu, von denen die besten durchaus das Qualitätsniveau von Champagnern erreichen.