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Chile

Chile - wo aus einer Katastrophe Glück entstand

Der Weinbau in Chile entstand weniger aus wirtschaftlichen Gründen sondern vielmehr aus einem Lebensstil heraus. Die adligen Grossgrundbesitzer bewunderten, wie auch der Rest der Welt, einfach alles, was aus Frankreich stammte. Die französische Kultur wurde gelebt, die Hazienden wurden nach französischen Architekturstilen gebaut und man reiste nach Frankreich. Im Jahre 1851 wurden von einer dieser Reisen die ersten französischen Rebstöcke mitgebracht: womit die Basis für Qualitätsweinbau geschaffen wurde.

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Die Geschichte des chilenischen Weinbaus reicht jedoch bereits bis in das 16. Jahrhundert zurück und beginnt mit der Eroberung Südamerikas durch die Europäer. Die Spanier erreichten den Andenstaat mit heimischen Rebstöcken im Gepäck.

Die Mönche waren besonders von der Sorte País angetan und kultivierten diese fleissig. Offiziell, um den Bestand an Messwein sicherzustellen (die Sorte País wird deswegen auch Mission genannt). Die Mönche erkannten allerdings sehr schnell, dass der Verkauf ihrer gekelterten Tropfen eine nützliche und lukrative Geldquelle darstellte.

Zudem wurde – an eine gewisse Bedingung geknüpft – Land an Siedler vergeben. Diese Bedingung war, innerhalb eines Jahres das Land mit Reben zu bestocken – ansonsten wurde ihnen das Grundstück wieder entzogen.

Die chilenische Reben und das Meer

Chile ist ein unglaublich langes, sehr schmales Land. So befinden sich auch alle Weinregionen in der Nähe des Pazifiks und des Humboldtstroms (der Humboldtstrom ist eine kalte Meeresströmung an der Westküste Südamerikas, benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt).

Doch auch sonst sind die geologischen und meteorologischen Voraussetzungen in den Tälern rund um Santiago ideal. Schon in den Anfängen des Weinbaus stellte sich heraus, dass die Böden dort ganz besonders fruchtbar sind. Zudem stand mehr als genug braches Ackerland zur Verfügung.

Die Reblaus – ein Glücksfall

Im Verlauf der Geschichte entwickelten sich die Erträge der Reben sowie die Qualität der Weine stetig und Chile wurde in der internationalen Weinwelt zu einem ernstzunehmenden Mitbewerber.

Hilfreich war auch die Reblaus, welche zwischen 1867 und 1915 einen grossen Teil der europäischen Rebbestände vernichtete. Dies führte zu einem dramatischen Rückgang der europäischen Weinproduktion. Um Chile hatte die Reblaus jedoch einen Bogen gemacht – was den chilenischen Winzern natürlich sehr dienlich war.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde weit mehr Wein produziert, als im Lande getrunken wurde und so machte man sich auf die Suche nach neuen Absatzmärkten. Die Suche war erfolgreich und heute wird chilenischer Wein auf der ganzen Welt geschätzt.

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