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Campania

Kampanien: Auf den Spuren der Römer

Nirgendwo ist die einst so hochentwickelte Weinkultur der alten Römer so lebendig wie in Kampanien. In der Ruinenstadt Pompeji zeigen Wandmalereien, wie vor 2000 Jahren Wein genossen wurde. Und Anbaugebiete wie Falerno del Massico erinnern noch heute an die Paradeweine der Römer. Heute liefert hier die rote Sorte Aglianico ausserordentlich kräftige aber gut strukturierte Weine, während weisse Sorten wie Fiano, Greco di Tufo oder Falanghina erstaunlich frische, ja fast schon blumig leichte Weine ergeben.

Die Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel liegt im Südwesten Italiens an der Thyrrenischen Küste. Sie gilt in erster Linie als Rotweinregion, umfasst rund 40‘000 Hektar Rebfläche und zählt zu den ältesten Anbaugebieten in ganz Italien. Schon 1000 Jahre vor Christus sollen griechische Siedler hier Reben angepflanzt haben. Danach kamen die Römer und erweiterten auf den vorzüglichen Vulkan- und Schwemmlandböden das Anbaugebiet. Sie nannten das Gebiet „Campania Felix“ (glückliches Land), und kelterten dort mitunter die bekanntesten Weine der Antike, wie zum Beispiel den Falerner, der von den Hügeln des Vesuvs stammte, oder den Surrentiner aus Sorrent. Der wichtigste Weinhandelsplatz war zu dieser Zeit die Stadt Pompeji, die bis zu ihrer Zerstörung durch den Ausbruch des Vesuvs, Wein-Hauptlieferant von Rom war.

Vulkanisches Terroir

Die wichtigsten Anbaugebiete Kampaniens befinden sich in den Provinzen Avellino, Benevento, Caserta, Neapel und Salerno sowie auf den Inseln Capri und Ischia. Das Klima ist mild mit vielen Sonnenstunden und wird stark vom Mittelmeer beeinflusst. Die Hügelzüge des südlichen Apennin im Landesinnern halten die kalten Winde aus dem Osten ab. Die Böden sind meist vulkanisch, insbesondere in Avellino und Benevento, und verleihen den Weinen einen mineralischen Charakter. Besonders die rote Rebsorte Aglianico gedeiht hier sehr gut und ergibt farbintensive, körperreiche und aromatische Weine. Aus ihr wird unter anderem der bekannte DOCG-Wein Taurasi gekeltert. Bei den Weissweinen gehören der Fiano di Avellino und der Greco di Tufo zu den Aushängeschildern der Region.

Aufbruch im Landesinnern

Das Landesinnere ist nur sehr schwach bevölkert und wurde in den 60er Jahren von Erdbeben heimgesucht, so dass bis heute nicht alle Gebiete in vollem Umfang rekultiviert werden können. In Bezug auf den Weinbau war die Region lange Zeit in Vergessenheit geraten, doch eine neue Generation von Winzern mit höheren Qualitätsansprüchen lassen die Region langsam wieder aufleben.

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