Péssac-Léognan
Pessac-Léognan: Topcrus aus der Vorstadt
Pessac-Léognan ist eine kommunale Appellation (nach dem Vorbild der Dorfappellationen im Médoc), befindet sich aber im nördlichsten Zipfel der Region Graves. Die unmittelbare Nähe zur Stadt Bordeaux hat das Gebiet in den letzten Jahren drastisch verändert. Viele Châteaux mussten dem Siedlungsdruck weichen. Dabei befinden sich in den neuen Vorstädten einige der besten Bordeaux-Terroirs überhaupt. Auf tiefgründigen Kiesböden reifen Topcrus, die in bester Bordeaux-Manier grösstmögliche Eleganz mit grösstmöglicher Kraft in sich vereinen.
Weissweine aus Péssac-Léognan
Rotweine aus Péssac-Léognan
Schon die Römer sollen vor 2000 Jahren südlich von Bordeaux hervorragende Weine angebaut haben. Der eigentliche Boom der Weine aus Graves, und insbesondere jener aus der Subregion Pessac-Léognan, begann aber im Jahr 1154, als Eleonore von Aquitanien zur Königin von England gekrönt wurde, wonach sich der Handel mit Bordeaux-Weinen stark intensiviert. Die Weine, die zu dieser Zeit erstmals als „Claret“ für Furore sorgten, stammten aus dieser Gegend. Das heutige Château Pape Clément existierte ebenfalls schon zu jener Zeit. Aus der damaligen Besitzerfamilie ging unter anderem Papst Klemens V. hervor, nach dem das Gut seit dem Jahr 1305 benannt ist.
Langezeit lebten die Bewohner der Dörfer südlich von Bordeaux von Forstwirtschaft. Wein wurde lediglich in Waldlichtungen angebaut. Heute hat sich die Szenerie völlig verändert. Sogar in der südlichsten, also von der Stadt Bordeaux am weitesten entfernt liegenden Weinbaugemeinde Martillac ist die Einwohnerzahl in den letzten 50 Jahren von 870 auf 2800 angewachsen. Aufgrund der Expansion der Stadt sollen in den letzten 100 Jahren rund 250 Weingüter verschwunden sein. Die beiden prestigeträchtigsten Châteaux des Gebietes, Haut-Brion und La Mission Haut-Brion liegen längst inmitten des Vorstadt-Gürtels.
Auch weisse Crus sind top
Über Jahrhunderte wurde das Gebiet „Hautes Graves“ genannt, erst 1987 wurde ihm das Privileg einer eigenen Appellation mit dem Namen Pessac-Léognan zugesprochen. Dass dieser Sonderstatus berechtigt ist, zeigte sich schon 1953, als die Güter in ganz Graves neu klassifiziert wurden. Alle 16 damals klassifizierten Crus befinden sich in der Subregion Pessac-Léognan. Während weiter südlich die Reben vorwiegend in breiten Terrassen angebaut werden, wachsen die Reben hier in perfekt ausgerichteten Hanglagen. In den tiefgründigen Kiesböden zeigt der Cabernet seine besten Eigenschaften, dort wo auch Sand mit im Spiel ist, wird auch Merlot angebaut. In vielen Topcrus gibt zwar der Cabernet Sauvignon den Ton, der Merlot steht aber nicht weit zurück. Von der insgesamt rund 1300 Hektar umfassenden Anbaufläche sind deren 1000 Hektar mit roten Sorten bestockt. Die rund 300 Hektar, auf denen Weisswein angebaut wird, bringen die hochkarätigsten und lagerfähigsten weissen Crus in ganz Bordeaux hervor. In diesem dominiert in der Regel der Sémillon mit einem Anteil von rund 60 Prozent.
Unterregion
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