Profile 1998
AVA St. Helena, Merryvale Vineyards, 3000 ml
Traubensorte: | Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc |
Produzent: | Merryvale Vineyards |
Herkunft: | USA / Kalifornien / Napa Valley |
Beschreibung
Tiefes, dunkles Purpurrot. Gebündelte Aromen süsser, reifer Heidelbeeren, Pflaumen, Zedernholz und Vanille. Am Gaumen kräftig und vollmundig mit seidiger Textur. Elegante, runde Tannine, langer und geschmeidiger Abgang.
Angaben
Herkunft: | USA / Kalifornien / Napa Valley |
Traubensorte: | Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc |
Genussreife: | 5 bis 25 Jahre nach der Ernte |
Trinktemperatur: | 16 bis 18 °C |
Speiseempfehlung: | Châteaubriand, Filet Wellington, Würzige Grilladen, Lammrückenfilet an Kräuterjus, Lammgigot aus dem Ofen, Rehrücken aus dem Ofen, Käseplatte |
Vinifikation: | lange Maischegärung, Gärung im Stahltank, sanfte Pressung |
Ernte: | Handlese mit gleichz.Traubenselektion |
Ausbau: | in neuen Barriques |
Abfüllung: | keine Filtration |
Ausbaudauer: | 18 Monate |
Volumen: | 14.5 % |
Hinweis: | Enthält Sulfite |
Merryvale Vineyards
Der junge Schweizer Jack Schlatter reiste in den 1950er Jahren nach Dallas, um dort eine Stelle im Baumwollhandel anzutreten. Später verschlug es ihn nach Mexiko und São Paulo (dorthin als Kaffeetester) und wieder zurück nach Zürich, um das Baumwollgeschäft im Ostblock aufzubauen. Dabei blieb er immer mit einem Fuss in Dallas und stieg dort ins Immobiliengeschäft ein. Schon früh reizte ihn auch das Weinbusiness. Doch er musste einige Zeit warten, bis er Bill Harlan kennenlernte, den damaligen Besitzer von Merryvale.
Das Weingut wurde 1933 von einer Partnergruppe kurz nach der Prohibition gegründet und sah im Verlauf der Jahrzehnte einige berühmte Persönlichkeiten als Partner, Berater oder Besitzer: anfangs Peter und Robert Mondavi und in den 1980er Jahren eben Bill Harlan. Jack Schlatter wurde 1991 Fifty-fifty-Partner und erschloss dem Weingut die europäischen und die asiatischen Märkte. 1994 erwarb er das Weingut. Mittlerweile hält sein Sohn René das Ruder fest in der Hand.
Das historische Gebäude liegt im Süden der Kleinstadt St. Helena, die sozusagen das Herz des Napa Valley ist. Die sogenannten Estate Vineyards (die Weinberge in eigenem Besitz) befinden sich östlich von St. Helena auf ca. 280 Metern über Meer. Rund 10 Hektaren Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot wurden hier 1997 angepflanzt. Damals stand Merryvale unter der Beratung von Michel Rolland.
Merlot
Everybody’s darling
Der Merlot ist das charmanteste Mitglied der Bordeaux-Familie. Er brilliert mit satter Farbe, duftiger Fülle, samtigen Gerbstoffen und süsser, pflaumiger Frucht. Selbst dem Winzer macht er’s leicht, denn auch in kühlen Jahren reift er problemlos aus. Dies im Gegensatz zum strengeren Cabernet Sauvignon, welchen er als Assemblagepartner ergänzt. Seine guten Eigenschaften haben den Merlot über die Grenzen hinaus berühmt gemacht. Er ist mit über 100‘000 Hektar die meistgepflanzte Traube Frankreichs. Grosse Flächen belegt er auch in Kalifornien, Italien, Australien und neuerdings in Osteuropa. Sein einziger Haken: Reinsortig gerät Merlot nur selten gross. Mit seinem Charme geht häufig ein Mangel an Substanz einher. Nur die besten Exemplare gewinnen mit der Reife. Sie entwickeln dann komplexe Noten von Leder und Trüffel. Das gelingt unter anderem den Spitzengewächsen der Bordeaux-Appellation Pomerol und des Tessins.
Cabernet Sauvignon
Das Rückgrat des Bordeaux
Er gibt dem Bordeaux sein Rückgrat: Der Cabernet Sauvignon liefert tiefviolette Weine mit kraftvollem Tannin und schier endlosem Reifepotenzial. Er ist der Platzhirsch im Médoc und steckt in allen fünf Premiers Crus des Bordelais. In der Jugend wirkt er oft streng und unnahbar, doch mit fortschreitenden Jahren runden sich seine Gerbstoffe ab. Er wird herrlich samtig und bewahrt dabei doch stets seine Frische. Zu den typischen Aromen zählen Cassis, Graphit und Zedernholz. Wo immer Cabernet Sauvignon ist, ist Merlot nicht weit. Er ergänzt die kernige Struktur des Cabernet durch Weichheit, Frucht und Fülle. Der Cabernet Sauvignon ist die meistexportierte Rebe der Welt. Überzeugende Qualitäten liefert er in Italien als Zutat der Supertuscans oder als Flaggschiffsorte Kaliforniens. Dort betitelt man ihn liebevoll «Cab Sauv». Fleischfans aufgepasst: Er begleitet fantastisch ein grilliertes Entrecôte. Der Stammbaum des Cabernet Sauvignon überrascht: Seine Eltern sind Cabernet franc und der weisse Sauvignon blanc.
Cabernet Franc
Urvater der Bordeaux-Sorten
Der Cabernet franc ist eine der ältesten Sorten des Bordelais und Elternteil dreier anderer roter Trauben im Bordeaux-Sortenmix: Cabernet Sauvignon, Merlot und Carmenère. Man erkennt ihn an seinem komplex-würzigen Bouquet von Himbeere, Graphit, Veilchen, Lakritz und weissem Pfeffer. Dazu zeigt er runde, knackige Gerbstoffe, die weniger streng ausfallen als jene des Cabernet Sauvignon. Während der Cabernet franc in Bordeaux stets als Teil einer Assemblage auftritt, wird er an der Loire solo gekeltert. Die renommiertesten Appellationen heissen Chinon und Bourgueil. Seinen Ursprung hat der Cabernet übrigens nicht in Bordeaux, sondern im spanischen Baskenland. Den Namen Cabernet verdankt er dem Lateinischen «carbon», schwarz.
USA
USA - Yes, they can!
Die Vereinigten Staaten von Amerika bilden den drittgrössten Staat der Erde – sowohl an Landesfläche (nach Russland und Kanada) sowie auch an der Bevölkerung (nach China und Indien) gemessen. In den USA sind sämtliche Klimazonen zu finden, von heissen Wüsten bis zu arktischer Kälte. Dank Einwanderung von Völkern aus der ganzen Welt sind die USA das wohl multikulturellste Land der Erde. Ideale Voraussetzungen also, international anerkannten Wein hervorzubringen.