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Leyda

Leyda: Klein, kühl aber fein

Wie auf dem ganzen amerikanischen Kontinent haben auch die chilenischen Spitzenwinzer in den letzten 20 Jahren eine Reihe von kühlen Lagen neu erschlossen, um Weine mit fruchtbetonter, eleganter Stilistik zu produzieren. Die kleine Appellation Leyda Valley-San Antonio wurde erst 2002 eingeführt, seither begeistert das Anbaugebiet, dessen westlichsten Reben schon fast in Sichtweite des Pazifiks stehen, mit Crus, die mit viel Primärfrucht faszinieren.

Chile-Reisende kennen das Hafenstädtchen San Antonio, weil sich in der Nähe die «Isla Negra» befindet, das weitläufige Anwesen über dem Meer von Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda (1904 – 1973), mit 3‘500 Objekten, die er zu Lebzeiten gesammelt hatte. Als Neruda hier lebte, diente das Hinterland vor allem als Weideland, zudem wurden Weizen und Gerste angebaut. Rebberge gab es damals noch keine in dieser Region. Dies hat sich in den letzten Jahren geändert. Zwar ist die Rebfläche mit wenig mehr als 200 Hektar immer noch bescheiden, doch das Renommée der Leyda-Crus ist in den letzten Jahren beständig gewachsen.

Weine mit viel Primärfrucht

Die Reben wachsen hier direkt im Einflussbereich, des Pazifiks, der hier stark vom kalten Humboldt-Strom geprägt wird. In diesem typischen «Cool Climate» Bereich mit vergleichsweise langem Vegetationszyklus und später Ernte, zeigen vor allem die Weissweine oft eine geradezu extravertierte Primärfrucht-Aromatik, verbunden mit einer erstaunlichen Fülle im Gaumen. Vor allem der Sauvignon entwickelt hier nebst den typischen Stachelbeeren- und Cassistönen auch exotische Fruchtnoten wie Melonen und Ananas. Ähnliches gilt für den Chardonnay. Im Gaumen wirken diese Weine nicht grasig-frisch, sondern überzeugen mit einer crèmigen Saftigkeit. Der Pinot Noir hat sich ebenfalls bestens eingelebt und bringt Weine mit ausgeprägter Beerenfrucht (Erdbeeren, Himbeeren) und samtiger Fülle hervor.

Wasser vom Maipo Fluss

In Leyda fügen sich die Rebberge idyllisch in den sanft geschwungenen Hügel ein. Während in den höheren die Böden auch von Granit geprägt werden, dominieren in tieferen Lagen kalkhaltige Lehmböden. Um das für den Weinbau hier nötige Wasser zu beschaffen, wurde vom Maipo-Fluss, der etwas  südlich des Weinbaugebietes in den Pazifik mündet, eine rund acht Kilometer lange Pipeline gebaut.

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